Vererbt werden immer alle Aktivwerte und alle Schulden, und nicht einzelne Gegenstände. Bestimmte Nachlassgegenstände kann eine bestimmte Person nur im Wege des Vermächtnisses erhalten. Wenn der Erblasser in seinem Testament beispielsweise anordnet, dass sein Neffe das Auto erhalten soll, hat dies nicht zur Folge, dass das Eigentum am Auto dem Neffen mit dem Erbfall zufällt. Vielmehr steht das Auto nach dem Erbfall im Eigentum des oder der Erben, und der Neffe hat gegen den oder die Erben lediglich einen Anspruch auf Überlassung des Autos. Um Streit zu vermeiden, sollte bei dem Verfassen eines Testaments darauf geachtet werden, wer in die Rechtstellung des Verstorbenen einrückt und damit auch die nicht aufgeführten Gegenstände erhält. Wenn der Erblasser beispielsweise in seinem Testament verfügt, dass der Neffe das Auto, die Nichte den Schmuck und der Cousin das Bargeld erhält, der Erblasser aber auch noch Wertpapiere besessen hat, ist nicht klar, wer diese als Erbe erhalten soll. Möchte der Erblasser, dass sein Neffe diese erhält und ihn beerbt, hätte der Erblasser besser formulieren sollen: „Mein alleiniger Erbe soll mein Neffe werden. Als Vermächtnis erhält mein Cousin das Bargeld und meine Nichte den Schmuck.