Tipps und Tricks bei der Stromrechnung

GefahrenimAlter_3.jpgBeim Blick auf die Stromrechnung trifft die meisten Verbraucher sprichwörtlich der Schlag und sie stellen fest, dass hier wohl einiges falsch läuft. Auf der einen Seite zahlt der deutsche Verbraucher fast doppelt so viel wie andere Europäer, auf der anderen Seite fahren die vier Stromgiganten E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW, welche fast 80 Prozent des deutschen Marktes beherrschen, satte Gewinne ein. Das Argument der Stromgiganten, dass der hohe Marktpreis an der Leipziger Strombörse festgelegt werde, ist nicht nachvollziehbar. Da die vier Anbieter rund 80 Prozent des Marktes beherrschen, haben sie auch die Möglichkeit den Preis zu diktieren. Außerdem werden in Leipzig nur 15 Prozent des gesamten Marktstroms gehandelt. Die Orientierung der gesamten Branche an dem Preis aus Leipzig ist absolut unergründlich. Vielmehr ist es so, dass sich die Giganten hinter diesem Argument verstecken, ausländische Konkurrenz geschickt fernhalten und den deutschen Markt inzwischen unter sich aufgeteilt haben.

Dennoch stehen Sie als Verbraucher nicht wie David gegen Goliath da!

Unser Tipp: Vergleichen Sie die Preise. Seit Dezember 2005 müssen die Stromanbieter zum Beispiel ihre Stromrechnungen aufschlüsseln. Alle Kunden müssen darüber aufgeklärt werden, wie der gelieferte Strom hergestellt wird und wie stark die Umwelt darunter leidet. Laut Verbraucherministerium muss der Anbieter angeben, wie hoch der Stromanteil aus Atomkraft, aus Kohle, aus Gas oder aus erneuerbaren Energien in seinem Energiemix ist. Zum Vergleich muss er aber auch die bundesweiten Durchschnittswerte angeben (im Dezember 2005 kamen 60 Prozent des Stroms aus Kohle oder Gas und nur 10 Prozent aus erneuerbaren Energien). Diese Kennzeichnungspflicht verbessert die Transparenz und bietet dem Verbraucher grundsätzlich Informationen für eine gezielte Auswahl seines Stromlieferanten.

Der Verbraucher muss aber dennoch beim Preisvergleich auf folgendes achten:

Preis ist nicht immer gleich Preis

1. Der Gesamtpreis für den Strom setzt sich immer aus dem Grund- (oder Bereitstellungs-) preis und dem Arbeitspreis (Cent pro Kilowattstunde) zusammen. Der Arbeitspreis allein gibt keine Auskunft darüber, wie viel man am Ende zahlen muss. Er gibt nur über den Verbrauch, die Durchleitungsgebühren, die örtliche Konzessionsabgabe und die Öko- und Mehrwertsteuer Auskunft. Der Grundpreis hingegen kann unterschiedliche Leistungen enthalten. Bei einigen Grundpreisen sind zum Beispiel die Kosten für die Ablesung des Zählers oder für einen neuen Zähler nicht enthalten. Bei anderen fehlen die Bereitstellungsgebühr oder die Umstellungskosten
2. Die Gesamtkosten hängen immer auch vom Stromverbrauch ab. Viel-Verbraucher zahlen zum Beispiel für eine Kilowattstunde weniger als Stromsparer:
Bei einem Grundpreis von 79,2 Euro im Jahr und einem Arbeitspreis von 13,2 Cent pro Kilowattstunde beträgt der Gesamtpreis für 1.600 Kilowattstunden 290,40 Euro (=18,15 Cent für eine Kilowattstunde). Für 4.000 Kilowattstunden würde der Gesamtpreis 607,20 Euro im Jahr betragen. Im Verhältnis wären das 18,15 Cent für eine Kilowattstunde zu 15,18 Cent pro Kilowattstunde.

Unser Trick: Prüfen Sie immer, ob in den Angeboten die Preisangaben vollständigen sind.